Bald ist es geschafft! Jetzt gilt es nur noch eine letzte Hürde auf dem Weg zum Titel Steuerberater*in zu bewältigen – die mündliche Prüfung. Auch diese erfordert Kräfte und Motivation, noch einmal alles zu geben.
Um auch die letzten Meter der Zielgerade erfolgreich zu meistern haben wir hier einmal die wichtigsten Empfehlungen und Tipps für eine effiziente Prüfungsvorbereitung zusammengefasst.
Lesen Sie dazu auch den Fachartikel unserer KNOLL-Lehrgangsleiterin Alexandra Kandler
"Mündliche StB-Prüfung 2023 – Tipps für Ihren persönlichen Lernplan neben dem beruflichen Alltag!" (nwb Steuer und Studium 11/2022).
Die Vorbereitung auf die mündliche StB-Prüfung wird erfahrungsgemäß eher stiefmütterlich behandelt. Die meisten Lernpläne enden mit der ersten Hürde – der schriftlichen StB-Prüfung – obwohl damit erst 50 % der Prüfungsleistung geschafft ist. Das liegt zum einen an der bis zum letzten Quäntchen aufgebrauchten Energie und zum anderen an der Tatsache, dass man wieder vollständig vom Berufsalltag eingenommen wird. Eine effiziente, mit dem Berufsalltag vereinbare Vorbereitung ist gefragt!
Im Gegensatz zur Schriftlichen ist die mündliche Prüfung eher unberechenbar. Die fachlichen Themen sind noch breiter gestreut und nicht nur im Steuerrecht verankert.
Die Vorbereitung muss zwei separate Prüfungsformate mit ihren jeweils unterschiedlichen Anforderungen berücksichtigen:
Die Herausforderungen sind daher:
Die Vorbereitung auf die mündliche Prüfung sollte Folgendes umfassen:
Tipp: Wenn Sie wieder arbeiten und wirklich nur limitiert Zeit haben, empfiehlt sich eine Struktur der Vorbereitung wie bei der schriftlichen Prüfung.
Das gewohnte Schema aus der schriftlichen Prüfung sieht eine Aufteilung der Vorbereitung in drei Phasen vor:
Phase 1: Aneignung des Wissens
Phase 2: praktische Wissensanwendung mit regelmäßigen Wiederholungen (Januar bis Prüfungstermin)
Phase 3: Prüfungssimulation
Die Einteilung der Phasen kann zeitlich wie folgt angesetzt werden:
Phase 1: Wissensaneignung (November/Dezember)
Phase 2: Wissensanwendung (Januar bis Prüfungstermin)
Phase 3: Prüfungssimulation (1-2 Wochen vor dem Prüfungstermin)
Suchen Sie sich die für Sie geeignete Informationsquelle aus und folgen Sie dieser. Wir empfehlen eine wöchentliche Beobachtung der Presse, sowohl tagesaktuelle Entwicklungen im Steuerrecht als auch generelle Themen und die Auswirkungen auf das Wirtschaftsgeschehen.
Die neuen Themengebiete für die mündliche Prüfung können Sie sich kompakt aufbereitet aneignen. Wir empfehlen hierzu unseren Fernunterricht mündliche Prüfung mit 26 Lehrbriefen und vier Live-Online-Trainings.
Das Training des Kurzvortrags ist in der mündlichen Prüfung die erste und einfachste Anwendung des Wissens. Hierbei
sollten in der Vorbereitung die jährlich wiederkehrenden Standardthemen bearbeitet und um aktuelle Themen ergänzt
werden.
Die aktive kompakte Wiederholung aller schriftlichen Prüfungsfächer, insbesondere auch des Verfahrensrechts, ist ab Januar unbedingt notwendig! Standardthemen können auch durch das Kurzvortragstraining gut wiederholt werden.
Ihre Vorbereitung sollten Sie mit einer Prüfungssimulation abrunden. Dies ist zum einen wichtig als „Generalprobe“ und zum anderen, um sich mental auf diese besondere Prüfungssituation vorzubereiten. Hierbei ist insbesondere auch das Training der Fragerunden von Bedeutung, da es wichtig ist, zu erkennen, auf was der Prüfer oder die Prüferin mit der Frage hinaus will.
Achten Sie darauf, dass die Simulation der echten Prüfung so nahe wie möglich kommt und Sie sich vollständig auf den
Prüfer/die Prüferin und (wenige) Mitprüflinge konzentrieren können! Wir empfehlen hierzu unseren Kurs Mündliche Prüfung Intensiv.
Die Prüfungsprotokolle sind sog. Gedächtnisprotokolleneben von Teilnehmer*innen und beinhalten neben Informationen zur Prüfungskommission insbesondere die Themen der Kurzvorträge sowie der einzelnen Fragerunden. Insbesondere die Protokolle des aktuellen Jahres können Ihnen einen guten Eindruck darüber vermitteln, welche aktuellen Themen die Prüfer*innen beschäftigen und häufig geprüft werden. Die Protokolle sollten jedoch bis Jahresende eine geringe Rolle spielen, da der Fokus erstmal auf den neuen Prüfungsfächern liegen sollte.
Unabhängig davon, wie die schriftliche Prüfung bei Ihnen abgelaufen ist: Gehen Sie davon aus, dass Sie in diesem zweiten Prüfungsteil dabei sind und beginnen Sie direkt nach der schriftlichen Prüfung mit der Vorbereitung!
In der mündlichen Prüfung beweisen Sie Beratungskompetenz und dass Sie die Charaktereigenschaften eines Steuerberaters/einer Steuerberaterin besitzen. Es wird von Ihnen nicht erwartet, dass Sie auf alle Fragen die richtige Antwort wissen, wohl aber, dass Sie selbstbewusst und ruhig auftreten. Durch eine solide Vorbereitung sorgen Sie für einen routinierten und souveränen Auftritt in der mündlichen Prüfung!