Erfahrungsbericht – Anika R., München
Dass ich einmal Steuerberaterin werde stand bei mir nicht von Beginn an fest. In meinen Freundesbüchern konnte man als Berufswunsch eher „Tierärztin“ oder „Schauspielerin“ lesen. Im Studium konnte mich dann das vermeintlich trockene Fach doch für sich begeistern und ich wusste, dass ich auf jeden Fall nach meinem Masterstudium noch das Steuerberaterexamen absolvieren werde. Die Tatsache, dass man sowohl Menschen bei den „leidigen“ Steuern helfen kann und eine gute Mischung aus zahlenlastiger Arbeit und Kontakt mit Menschen in der Steuerberatung hat, überzeugte mich.
So begann die Suche nach dem passenden Anbieter für die Vorbereitung. Da bereits viele meiner Kollegen Kurse bei Knoll belegt hatten und durchweg Positives berichteten und Knoll ein super Ruf vorauseilt, war für mich klar: Ohne Knoll werde ich diese Vorbereitung auf jeden Fall nicht machen.
Zunächst war ich unsicher welche Kurse die richtigen für mich sind, aber durch die Informationsveranstaltung ca. 1,5 Jahre vor dem Examen konnte ich meine Gedanken sortieren und meine Wahl fiel zunächst auf die Knoll Lehrbriefe im Fernunterricht, die einem gerade zu Beginn der Vorbereitung einen guten Fahrplan geben. Durch den Aufbau des Kurses kann man sich das Wissen stückweise aufbauen und es wird einem eine Struktur in dem Dschungel an Themen vorgegeben. Durch die kurzen Beispiele und Zusammenfassung der wichtigsten Punkte in übersichtlichen Zusammenfassungen hat man stets eine gute Übersicht über das behandelte Thema. Hier sollte man sich wirklich genug Zeit für die jeweiligen kurzen Fälle und Beispielaufgaben nehmen, da man so die Theorie gleich mit klausurrelevanten Fragestellungen verknüpfen kann.
Ab Herbst im Jahr vor dem Examen belegte ich dann den Klausurenvorbereitungskurs mit 18 Kurzklausuren. Ich fand hier sehr hilfreich, dass man sich nicht direkt mit den 6-stündigen Klausuren herumschlagen musste, sondern erst einmal in 2-4 stündigen Klausuren sein Wissen aus den Fernkursen anwenden konnte. Hier kam dann der erste kleine Schock: so „einfach“, wie manches Thema in der Theorie noch klingen möchte, ist es dann in der Umsetzung doch erstmal nicht. Es ist aber wie so oft im Leben: man muss dranbleiben, die Klausuren nacharbeiten und dann konnte man auch schon erste Erfolge sehen. Um sich nicht direkt mit den 6-stündigen Klausuren zu überfordern, kann ich jedem nur raten einen Kurzklausuren-Kurs zu besuchen und so früh wie möglich von der Theorie in die Klausur-Praxis zu wechseln (auch wenn man der Meinung ist, dass man noch nicht „bereit“ ist vom Wissen, denn der Zeitpunkt, an dem man sich bereit fühlt, wird vermutlich nie kommen). In dieser Phase war die Belastung teilweise schon recht hoch, da man neben den 2 Lehrbriefen jede Woche nun auch noch die Klausuren zusätzlich im Briefkasten hatte.
Ab Februar des Examensjahres besuchte ich den Klausurenkurs von Knoll, bei dem jede Woche 1 von 27 6-stündigen Klausuren den Weg nach Hause fanden. Der Klausurenkurs hat meines Erachtens einen großen Teil dazu beigetragen das Examen erfolgreich bestanden zu haben. Ja, die Klausuren sind hart, man ist oftmals verzweifelt und fragt sich, wie man das jemals schaffen soll die Klausur in der vorgegebenen Zeit zu lösen und zu bestehen. Aber: Knoll deckt wirklich alle relevanten Themen ab und durch das Abdecken von Exotenthemen in den Klausuren schockt einen dann im echten Examen (fast) nichts mehr. Auch die Klausurbesprechungen fand ich sehr hilfreich, da auf Fragen eingegangen wurde und man sich die digitale Aufzeichnung auch im Nachgang ansehen konnte auch wenn man den Kurs vor Ort gebucht hatte. Ein gut gemeinter Ratschlag (den man tatsächlich von fast jedem bekommt, ich aber anfangs trotzdem zu wenig beherzigte): die Nacharbeit ist mindestens genauso wichtig wie das Schreiben der Klausur! Nur wenn ihr euch mit euren individuellen Fehlern auseinandersetzt, könnt ihr besser werden. Das musste ich dann auch schmerzlich feststellen als ich erstmals meine ersten 4 geschriebenen USt-Klausuren zur Hand nahm und feststellte, dass ich in fast jeder Klausur die gleichen Fehler gemacht hatte. Kein Wunder, dass die Noten erstmal nicht besser wurden.
Neben dem Klausurenkurs gibt es einen weiteren Kurs, den ich jedem ans Herz legen kann: den Intensiv-Klausurenkurs. In 2 Wochen mit täglich einer 6-stündigen Klausur mit anschließender Besprechung wird man wirklich gefordert, aber der Kurs ist inhaltlich sehr wertvoll und es ist sehr schön mit anderen „Leidensgenossen“ diese anstrengende Zeit zu verbringen. Man fühlt sich nicht mehr so allein und es kommt eine echte Klausur-Routine auf.
Anschließend habe ich noch das Probeexamen im September besucht. Diesen Kurs kann ich insbesondere den Anwärtern empfehlen, die bis zu diesem Zeitpunkt wenige Klausuren unter echten Examensbedingungen geschrieben hat. Man sollte auf jeden Fall den Ernstfall einmal erlebt haben, um festzustellen: Stört mich die Geräuschkulisse (Stühlerücken, Räuspern, Papierrascheln) und brauche ich ggf. Ohrstöpsel? Habe ich alles an Material dabei was ich für das echte Examen brauche? Wie komme ich mit dem Platz auf dem Tisch zurecht?
Lasst euch auf jeden Fall nicht von den Noten verunsichern. Meine Noten in den Übungsklausuren waren fast immer schlechter als dann im echten Examen. Lasst euch nicht unterkriegen und seht jede Klausur und Korrektur/Besprechung als Chance an, um besser zu werden!
Für die Vorbereitung auf das mündliche Examen kann ich ebenfalls den Kurs „Mündliche Prüfung Intensiv“ empfehlen. Eine gute Mischung aus neuem Theoriestoff für die Nicht-Steuerfächer, aktuelle Themen aus dem Steuerrecht und die super Simulation mit unterschiedlichen Prüfern und der Möglichkeit einen Kurzvortrag zu halten.
Mein Fazit: wenn man das Examen erfolgreich bestehen will, kommt man meines Erachtens um eine Vorbereitung mit Knoll nicht herum. Ich hatte stets das Gefühl, dass die Themen so zusammengestellt waren, dass man eine realistische Chance hat zu bestehen. Keine Frage, die Klausuren sind schwer, aber das ist das Examen auch. Lieber war ich in der Vorbereitung verzweifelt und habe oftmals schlechte Noten geschrieben, als dass mir das dann im echten Examen passiert. Insbesondere die Klausurbesprechungen fand ich bei Knoll im Vergleich zu Mitbewerbern sehr strukturiert, es wurde auf alle Fragen eingegangen und auch in Pausen oder nach den Kursen wurde noch auf individuelle Fragen eingegangen.
Weiterer Erfahrungsbericht:Mein Weg zum Steuerberaterexamen 2022/23